Aiko - Orchesterreise 2018

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Fotos & Bericht von Aiko
Fotos von Aiko
Reisebericht von Aiko

Summer in San Francisco – zumindest das Messing glänzt


Von wegen Sommer, Sonne, Sonnenschein. Die City empfing uns hitzegeplagte Deutsche mit kühlen 20 Grad und wolkenverhangenem Himmel. Die Wiederholungstäter unter uns konnten vor Glück sagen, dass sie die Golden Gate Bridge schon von der ersten Reise kannten, denn diese verbarg sich bis kurz vor Ende unserer diesjährigen Tour fröhlich im Nebel. Also Zeit für Ziele, die in den allgemeinen Reiseführern nicht unbedingt die ersten Plätze einnehmen: Unweit von Pier 39 erwarten mich U-Boot „USS Pampanito“ und Liberty-Frachter „Jeremiah O’Brian“, D-Day-Teilnehmer und Drehplatz für Teile von Camerons „Titanic“. Ein bisschen Fachsimpelei eröffnet dem deutschen Touri auch Tür und Tor für die sonst unzugänglichen Bereiche des Schiffs: Schraubentunnel, Rudermaschine und die Waffenkammer J. Der historische Hafen nebenan mit seinen Segelschiffen und Dampffähren erfährt auch noch eine kurze Stippvisite, dann genügt es mit dem Maritimen. Noch besteht ja Hoffnung, dass die Tage sonnenreicher werden….. 

Dann „cabeln“ wir halt….

Die Cable Cars sind eine der Topattraktionen der Stadt und meist überfüllt, insbesondere die Market&Powell. Wenn man sich nicht so gerne anstellt, sollte auf die California Linie ausweichen oder Zwischenstationen nutzen. Wer möchte, kann sich sogar die Antriebsmaschinerie aller Linien sowie einiges zur Geschichte dieses Verkehrsmittels im Maschinenhaus in der Mason Street anschauen. Und wer passenderweise mal kurz sein Englisch vergisst und ein paar Warntafeln ignoriert, gelangt auch in das darüber liegende Depot, wo sämtliche Wagen aller Linien einlaufen und gewartet werden. Gestört hat es zumindest keinen….

Lang erwartet und dann doch ernüchternd: Alcatraz

Letztendlich nur leere Gebäude mit mehreren Zellenblöcken und Ruinen, so präsentiert sich die meistbesuchteste Sehenswürdigkeit der USA. Es sind wohl die vielen Mythen, Legenden und Filme mit Clint Eastwood oder Sean Connery, die da meine Erwartungen etwas in die Höhe trieben. Wenn auch diese typischen Schließgeräusche bei der Öffnungs- und Schließdemonstration doch noch etwas mystischen Flair schufen, San Francisco bietet besseres. Noch auf der Fähre zurück wird der nächste Plan ausgeheckt: Ich will Sonne, ich will Skyline: ich will nach Yerba Island!

Nicht ganz so willkommen: Yerba Island

Nachmittagssonne über der Bucht will genutzt sein: Mit dem Bus rüber nach Treasure Island (eine ursprünglich für die US Navy erschaffene künstliche Insel) und dann zu Fuß rauf auf den kleinen Inselsberg. Ich hatte es mir zu leicht gedacht: Sämtliche Straßen auf dem Berg wegen Baustelle gesperrt und abgezäunt. Es bleibt nur eins: Geradlinig durchs Dickicht und nötigenfalls kein Englisch sprechen. Der Plan schien zu funktionieren. Ich bekomme meine erhofften Bilder von der Stadt und der Bay Bridge (mit Sonne!), jedoch habe ich bei der Rückkehr kein Interesse, wieder durch den Busch zu wandern. Das wird mir zum Verhängnis: Eine schwarze Security greift mich an einer Absperrung auf und verweist mich militärisch-freundlich per Daumen, den Berg wieder zu verlassen. Wir treffen uns erneut, als ich auf einer Leitplanke zentral  über dem Tunnelportal nach Berkeley stehend meine Kamera durch einen Maschendrahtzaun fädle. Ihre Gedanken konnte ich nicht lesen, aber das Augenrollen sprach Bände….

Der Ruf der Wildnis: Yosemite National Park

Einmal raus aus der Stadt: Leider durch ein Wildfeuer arg verraucht und damit jeglichen Aussichten auf den Hausberg El Capitan und die Wasserfälle beraubt präsentiert sich uns Yosemite. Da der zentrale Teil bereits gesperrt war, weichen wir auf den nördlichen Tuolumne Grove aus, der ebenfalls einige alte Riesenmammutbäume aufweist. Leider vertue ich mich in der Rückkehrzeit und bin eine Stunde zu früh zurück am Bus. Der Busfahrer empfiehlt mir daher noch eine kleine Tour mit Aussicht ins Nachbartal. Dieses bekomme ich jedoch nur schemenhaft aufgrund des Wildfeuers zu sehen, jedoch wird diese Tour dennoch einzigartig: Auf einmal kreuzt Meister Petz meinen Rückweg durch den Hangwald. Der Bär zeigt jedoch kein Interesse an mir und pirscht sich durchs Unterholz den Hang hinauf, während ich noch rätsle, über welche Umwege ich zum Bus zurück gelange (ohne Karte….).

Vom Winde verweht: Twin Peaks & Sutro Heights

Am allerletzten Tag ist das Wetter wie gewünscht, auf zu den Bergen im Süden San Franciscos: Es bietet sich ein überwältigender Blick über die Stadt und die Bucht. Trotz der Sonne bleibt es durch starken Wind zwar kühl, aber immerhin keine Wolken. Selbst die Golden Gate Bridge präsentiert sich ganz ohne Wolken, bevor die Sonne am letzten Abend hinter Sutro Heights im goldenem Licht entschwindet. Farewell San Francisco!

Aiko 

August 2018

















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